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06.11.2019

Besuch in der Stuttgarter Synagoge


Die Demokratiebegleiter/-innen haben einen Besuch in der Stuttgarter Synagoge organisiert.
Etwa zwanzig Menschen haben teilgenommen.
Zunächst mussten sie allerdings durch die Sicherheitsvorkehrungen:
Jeder zeigte dazu seinen Personalausweis vor und öffnete seine Tasche.

Elionora Rosenkranz führt die Gruppe durch die Synagoge.
Vor dem Eintritt müssen die Männer eine bereitgestellte Kippa aufsetzen.

Eine Kippa ist eine traditionelle jüdische Kopfbedeckung.

Auch die Frauen müssen beim Gebet ihren Kopf bedecken:
Entweder mit einem Hut oder einem Kopftuch.
Frau Rosenkranz sagte, das machen jüdische Gläubige aus Respekt vor Gott.

An der gleichen Stelle stand vor dem zweiten Weltkrieg schon einmal eine Synagoge.
Sie wurde während der Naziherrschaft am 9. November 1938 vollständig zerstört.
Nur noch zwei steinerne Gesetzestafeln sind übrig geblieben.
Sie hängen an einer Wand in der Synagoge.
1952 wurde der Neubau eingeweiht.


Der Gottesdienst ist auf Hebräisch.
Gleichzeitig können die Besucher ihn auf Deutsch und Russisch mitlesen.
Es gibt keinen Pfarrer wie im Christentum.
Stattdessen singt ein Kantor die Andacht.
Er hat dafür extra eine Gesangsausbildung gemacht.
Die Besucher lesen die Thora aber auch selbst, erklärt Frau Rosenkranz.


Die Thora besteht aus einem Teil des Alten Testaments:
Nämlich aus den 5 Büchern, die Moses geschrieben hat.
Außerdem gibt es in der Stuttgarter Synagoge auch noch alte Pergamentrollen.
Sie enthalten handschriftliche Texte aus der Thora und werden in einem Thoraschrein aufbewahrt.

In der Synagoge leuchtet ständig ein rotes Licht, das sogenannte ewige Licht.
Es soll an die ständige Anwesenheit Gottes im Gebetsraum erinnern.
Man findet in der Synagoge aber auch bekannte jüdische Symbole und Gegenstände:
Zum Beispiel den sechszackigen Davidstern, der an die zwölf jüdischen Stämme erinnern soll.
Außerdem sieht man überall in der Synagoge siebenarmige Leuchter.
Die Sachen haben aber keine rituelle Bedeutung mehr, sie dienen nur noch als Dekoration.

Wie im Christentum gibt es auch im Judentum Feiertage.
Der berühmteste ist wahrscheinlich der Sabbat, an dem Gläubige bekanntlich nicht arbeiten dürfen.
Weitere Feiertage sind das Neujahrsfest, genannt Rosch Haschana, und der Tag der Buße und Vergebung mit Namen Jom Kippur.
Das Wallfahrtsfest Pessach dauert sieben Tage.
Es erinnert an die Befreiung der Israeliten aus der Sklaverei und den Auszug aus Ägypten.

Die Besucherinnen und Besucher zeigten großes Interesse an der Führung.
Sie stellten Frau Rosenkranz viele Fragen zum Judentum und den verschiedenen Ritualen.
Speziell interessierten sie sich für die Unterschiede zwischen Judentum und Christentum.

Ein weiterer Besuch in naher Zukunft ist geplant.

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